Samstag, 28.04.2012 bis Samstag 05.05.2012
Auf der nächsten Weinreise zu unseren deutschsprachigen Nachbarn wollen wir zur schönsten Jahreszeit die Vielfalt der unterschiedlichen Weinlandschaften bereisen und dabei die Philosophie vieler Winzer und ıhre Weine kennenlernen. Ein weiterer Schwerpunkt soll der Besuch der Hauptstadt Wien werden, wo auch unser Hotel ist.
Reiseleitung: Reiner Schäfer.
Samstag 28.04.2012
Bei starkem Regen, 11°C Außentemperatur, traten am 28.04., pünktlich um 6 Uhr ab Unna, 24 Weinfreundinnen Weinfreunde eine erlebnisreiche Reise in die österreichische Landeshauptstadt Wien an.
Auf einem Rastplatz im Spessart, bei Sonnenschein und 18°C, wurde uns ein von Heidi und Reiner Schäfer sehr gut vorbereitetes Frühstück serviert, Wein fehlte auch nicht.
Nach einer angenehmen Weiterfahrt in einem modernen Reisebus der Firma Reimann und dem allseits bekannten Fahrer Günter, erreichten wir unser Ziel bei 31°C gegen 18 Uhr.
Die gesamte Reisegruppe wurde im sehr zentral gelegenen Seminarhotel „Springer Schlößl“ untergebracht. Um 20 Uhr trafen wir uns zum gemeinsamen Abendessen im Südtiroler Wirtshaus Stafler.
Sonntag 29.04.2012
Der Sonntag begann mit einem guten Frühstück, unter hohen Schwarzkiefern, bei strahlend blauem Himmel und hohen Temperaturen, Um 09:30 Uhr trafen wir uns in der romantischen Altstadt mit einer sympathischen Stadtführerin. Es gab Erläuterungen zur Kaisergruft, zum Neumarkt, zum ältesten Kaffeehaus Frauenhuber (hier verbringen die Wiener viel Zeit, sie nennen es auch ihr Wohn- und Arbeitszimmer, sie sind nicht daheim und doch zu Hause), zum Mozart-Haus (hier entstand die Zauberflöte), zur Franziskaner Kirche, zum Franz Grillparzer-Haus, zur Blutgasse, zum Kaffeehaus Koschitzki, zum Zwölf-Apostelkeller-Stadtheurigen und zum Lokal „Zum lieben Augustin“.
Um 16 Uhr trafen wir uns zur Besichtigung und Führung im Schloss Schönbrunn, der ehemaligen Sommerresidenz der Habsburger. Anschließend wurde uns ein reichhaltiges Abendmenü im Restaurant Residenz Schönbrunn serviert. Um 20:30 Uhr erlebten wir in der Orangerie des Schlosses Schönbrunn ein hochwertiges Konzert mit Werken von W. A. Mozart und Johann Strauss.
Montag 30.04.2012
Besuch des Naschmarktes bei 31°C, Hat mit Naschen nichts zu tun. Der Name wird vom Aschenmarkt abgeleitet, so nannte man die Gefäße, in denen im 18. Jahrhundert Milch eingekauft wurde.
Das Warenangebot des Marktes verblüfft durch seine umwerfende Vielfalt, Händler aus aller Herren Länder bieten exotische Köstlichkeiten aus ihren Heimatkulturen an.
Um 13 Uhr ging es weiter, am Hundertwasser Haus vorbei, zum Weingut Fritz Wieninger, ca. 45ha Rebflächen. Er produziert sehr hochwertige Qualitätsweine und exportiert in 30 Länder, Hier erhielten wir eine gute Einführung und Erläuterung über die neuen Ideen im Weinbau und der Bewirtschaftung nach biologisch-dynamischen Richtlinien. Wien hat eine Gesamtrebfläche von ca. 700ha. Der bekannteste Wein ist der Grüne Veltliner.
Weiter ging es zum Weingut Mayer am Pfarrplatz, 60ha Rebfläche, ein großer Teil der Rebfläche befindet sich in der berühmten Wiener-Toplage „Nussberg“. Hier, im Heurigen, wurden uns zum Abendessen erlesene Weine serviert.
Dienstag 01.05.2012
Der 1. Mai begrüßte uns mit strahlendem Sonnenschein. Es stand eine Fahrt in die abwechslungsreiche Region der Wachau auf dem Plan. Zunächst besuchten wir das sehenswerte Benediktinerstift Göttweig. Dem Stift gehören rund 45 Mönche an, von denen über 30 in der Pfarrseelsorge und in Schulen der Diözesen Wien und St. Pölten tätig sind.
12:30 Uhr Weiterfahrt zum Weingut Holzapfel. Auf mineralhaltigen, kalkhaltigen und schieferdurchsetzten Böden gedeihen Trauben höchster Güte. Nach einer Begrüßung mit einem prickelnden Sekt wurden uns erlesene Weine und ein tolles Menü geboten. Weiter ging es zu der Perle der Wachau, zum mittelalterlichen Dürnstein. Zwischen Donau und steil aufsteigenden Urgesteinsfelsen und Weinbergen erlebten wir hier eine Altstadt, wie eine Puppenstube der Renaissance.
Mittwoch 02.05.2012
Heute ging es in das Weinbaugebiet Kamptal zum Weingut Loimer, Langenlois. 65ha Rebfläche werden hier nach biodynamischen, ökologischen Richtlinien bewirtschaftet. Nach einem Rundgang durch den ca. 450m langen Gewölbekeller wurde uns eine Weinverkostung mit erlesenen Weinen geboten. Hier im Kamptal liefern die Löß- und Schieferböden, sowie die kühlen Nächte und hohen Tagestemperaturen, besondere Weine. Weiter ging es zur Loisium Weinerlebniswelt. Hier erlebten wir, bei einem spannenden Rundgang, wie die Traube zum Wein wird, wie sich Wetter, Mond und der Boden auf den Wein auswirken und die Winzer vor 100 Jahren gelebt und gearbeitet haben.
Bei unserm nächsten Besuch auf dem ältesten Weingut Österreichs und früheren Bischofssitz dem Nikolaihof Wachau, 22ha Weinbaufläche, wurde uns die biologische Bodenverbesserung durch das Kuhhornverfahren erläutert. Im großen Innenhof unter einer blühenden Linde wurden uns erlesene Weine zur Verkostung kredenzt. Auch das gemeinsame Abendessen war landestypisch und von hoher Qualität.
Donnerstag 03.05.2012
Für heute hatte Reiner Schäfer eine ausgezeichnete Winzerin angekündigt.
Die Fahrt ging in das Weinbaugebiet Carnuntum zum Weingut Wiederstein in Göttlesbrunn. Hier empfing uns die Winzerin Birgit Wiederstein.
Nach einem Sektempfang, Verkostung von guten Weinen und einem rustikalen Buffet erlebten wir eine Winzerin, die mit Freude und Herz ihre Produkte präsentierte. Ihre Weinphilosophie: „Wein ist für mich ein Traum, den ich täglich mit Leidenschaft erlebe.“
Um 14 Uhr wurde uns im Weingut Nittnaus die nächste Weinprobe geboten. Auf einer Rebfläche von 50ha Eigenbesitz und 30ha Zupacht werden hier Rot-, Weiß- und Süßweine in höchster Qualität gekeltert.
16:30 Uhr gab es beim Weingut Heiss, JIlmitz die nächste Weinprobe. Am Ostufer des Neusiedlersees bewirtschaftet die Familie Heiss eine Rebfläche von 9,5ha nach kontrolliertem integriertem Verfahren und keltert Rot- und Weißweine in allen Prädikatsstufen. Die Weinproben und ein reichhaltiges Abendessen wurden uns im Heurigen Fasskeller Kroiss geboten.
Freitag 04.05.2012
Heute starteten wir eine Fahrt ins Burgenland zum Weingut Tinhof in Eisenstadt. Nach einer freundlichen Begrüßung durch Hermn Tinhof, erläuterte er uns die Umstellung seiner 14ha Rebfläche auf biologisch-organische Betriebsweise. Bepflanzt sind seine Weingärten mit alten Österreichischen Sorten, wie Neuburger, Weißburgunder, Blaufränkisch, Zweigelt und Sankt Laurent. In dem sehr gepflegten Betrieb werden die Trauben nach sorgfältiger Handlese und schonender Verarbeitung, ohne technische Konzentrationsverfahren, gekeltert und die Weine abgefüllt. Diese hohe Qualität haben wir bei der anschließenden Weinprobe genossen.
Nach einem erholsamen Rundgang durch das historische Zentrum der Stadt Eisenstadt, versammelten wir uns um 13:30 Uhr im Innenhof des ungarischen Fürsten-Schlosses Esterhäzy zur Besichtigung und Führung. Im Anschluss folgte die Fahrt zum Weingut Elfenhof in Rust am Neusiedler See. Dieses Gebiet zählt zu den besten Weinbauflächen der Welt mit den meisten Sonnenscheintagen Mitteleuropas. Hier wurde uns eine zünftige Weinprobe kredenzt. Weiter ging es zum Weingut Freigut Thallern (Zisterzienser Kloster) in Gumpoldskirchen. Dieses ist eines der ältesten und traditionsreichsten Weingüter Österreichs.
In der angeschlossenen Vinothek mit mehr als 40 Weingütern der Thermenregion erlebten wir eine hervorragend Weinverkostung. Zum Abschluss wurde uns im zum Freigut Thallern gehörende Klostergasthaus ein mehrgängiges, wohlschmeckendes Menü mit begleitenden Weinen serviert. In diesem würdigen Rahmen und der gemütlichen Atmosphäre wurde Heidi und Reiner Schäfer für die gut Reisevorbereitung und Organisation herzlich gedankt.
Samstag 05.05.2012
Schon war der letzte Tag angebrochen und die Rückreise für 9:00 Uhr terminiert. Doch parkende Fahrzeuge im absoluten Halteverbot versperrten unsere Hotelausfahrt. Unserem sicheren Fahrer Günter gelang es dennoch den Bus mit viel Fingerspitzengefühl auf die Bahn zu bringen. Bei einer zweiten Pause in Wörth/Donau wurde uns ein rustikales zweites Frühstück mit passenden Weinen serviert. Reiner Schäfer bedankte sich für die gute Stimmung und Harmonie in der Gruppe. Er habe sich bemüht, ein Programm auf die Beine zu stellen, die verschiedenen Winzer zu erleben, die regionalen Produkte außerhalb des Weins vorzustellen und Wien, die Wachau und das Burgenland kennenzulernen.
Reiner, das ist dir und Heidi voll gelungen – Danke! Wir verabschieden uns wienerisch mit „Servus“,
Lieber Reiner mach so weiter, es bedankt sich
Friedhelm Scheiter
Lieb-, Lied- und Weines Trunkenheit, ob’s nachtet oder tagt,
die göttlichste Betrunkenheit, die mich entzückt und plagt.
Johann Wolfgang von Goethe