Donnerstag, 15.08.2019, 19:30 Uhr im Atelier der Lindenbrauerei Unna
Wesentlich für die Ausbreitung des Weinanbaus seit dem frühen Mittelalter in Deutschland war die Förderung des Christentums durch Karl des Großen sowie Schenkungen an Bistümer und Klöster und zahlreiche Klostergründungen. Die Kirchen und die Klöster bauten schon früh qualitativ hochwertigen Wein an, den sie für die Herstellung und den Verbrauch von Messwein benötigten. Aber auch darüber hinaus stellte der Weinverkauf an weltliche Fürstenhäuser eine wichtige Einnahmequelle dar.
Im Gegensatz zum Wein, den das Volk trank, wurden an Messwein hohe qualitative Ansprüche gestellt. Der in der katholischen Eucharistiefeier und der in der Heiligen Liturgie der Ostkirchen verwendete Wein sollte und soll auch heute noch „der Würde des Sakraments“ entsprechend rein und ohne Beimischung von Fremdstoffen sein. Die evangelische Kirche hingegen nutzt in manchen Gemeinden aus Rücksicht auf alkoholkranke Menschen fast ausschließlich Traubensaft. Die selbstständigen Evangelisch-Lutherischen Kirchen allerdings erlauben kein Getränk außer Wein zur Sakramentsfeier.
Welche Qualitätsanforderungen an Messwein gestellt werden, können die Teilnehmer an diesem Abend erfahren und natürlich auch schmecken (dass z. B. ein uns sehr bekannter Wein, der Gutedel von Zotz, auch als Messweinen gelistet ist, habe ich erst bei der Vorbereitung zu dieser Veranstaltung erfahren). Zahlreiche Informationen zu geschichtlichen Details, konfessionelle Unterschiede und natürlich zu den Weinen und den Winzern runden den Abend entsprechend ab.
Weinbewertung (PDF)
Zeitungsartikel (PDF)