Überraschungen mit schwarzen Gläsern

Donnerstag, 15.09.2016, 19:30 Uhr im Atelier der Lindenbrauerei Unna

Unser Weingeschmack wird im Wesentlichen durch Aromen bestimmt. Wäh rend unsere Zunge nur die fünf Geschmacksrichtungen süß, salzig sauer bitter und umami (fernöstlich-würzig) wahrnehmen kann, sind wir in der Lage zwischen 1000 und 10.000 verschiedene Aromen wahrzunehmen. Diese Wahrnehmung erfolgt nicht nur durch das Riechen im Weinglas, sondern unbewusst auch beim Schmecken retronasal durch die Verbindung zwischen dem Rachenraum der die Nasenhöhle.
Aber wie steht es nun mit dem Sehen? Bei der Weinbeurteilung spielt auch das Auge eine wichtige Rolle. Wir betrachten im Glas Farbe des Weines, beurteilen die Klarheit und Brillanz, die Dichte (Schlieren am Glas) und sehen eventuelle CO,-Bestandteile. Aber was ist, wenn wir die Farbe des Weines nicht sehen können? Nun etwas Überraschendes, denn das Auge trinkt gewissermaßen mit. Die Farbgebung hat, wie wir in anderen Weinproben eindrucksvoll festgestellt haben, nicht nur einen eindeutigen Einfluss auf den Weingeschmack, sondern durch die Wahrnehmung der Weinfarbe wissen wir auch schon etwas über seinen Geschmack. Unser Gedächtnis packt gewissermaßen Rot- Rose- und Weißweine in bestimmte geschmackliche Erfahrungsraster. Fehlt nun die Wahrnehmung der Farbe, so werden vor allem nicht trainierten Weintrinkern, aber auch bei Experten, die Geschmacks und Geruchsorgane getäuscht. Man verwechselt z. B. Rot- und Weißwein.
Inwieweit sich unsere Sinne täuschen lassen, das wollen wir an diesem Abend in einigen Probendurchläufen mit klaren und schwarzen Gläsern testen. Viel Vergnügen!

Weinliste (PDF)