Weinreise Slowenien

Dienstag, 04.10.2016 bis Dienstag, 11.10.2016

Im Herzen Europas, wo die Alpen auf das Mittelmeer, die Pannonische Ebene und die Karstwelt treffen, liegt Slowenien. Das kleine grüne Land erstreckt sich auf einer Gesamtfläche von 20.273 km². Dort leben gastfreundliche, aufrichtige und arbeitsame Menschen.
In einem kleinen Teil Europas hat die Natur eine besonders vielfältige Landschaft in sich vereint und verflochten. Mächtige Alpengipfel mit steilen Felswänden, tiefe Karsthöhlen und Schächte, sanftes Hügelland und weite Ebenen – all dies macht die Schönheit Sloweniens aus. Eingebettet in diese Landschaften liegen schöne Seen und dahinplätschernde Bäche, beeindruckend sind auch die Stille der Wälder und das Tosen der Meeresbrandung. Geographisch gesehen liegt Slowenien am Knotenpunkt der Alpen, des Mittelmeeres, der Pannonischen Ebene und der Dinarischen Bergwelt, die alle das slowenische Landschaftsbild prägen.
Kunst und Kultur haben einen besonderen Platz in der slowenischen Geschichte, da sie den Slowenen doch in vielerlei Hinsicht geholfen haben, die fehlenden nationalen, politischen und Regierungsinstitutionen zu ersetzen. Daher ist es verständlich, dass die Slowenen auch noch heutzutage eine sehr intensive Beziehung zur nationalen Kultur haben. Der Stolz auf die nationale Kultur ist in großem Maße noch immer Ersatz für den einstigen Mangel an nationaler Souveränität. Slowenien ist höchstwahrscheinlich das einzige Land der Welt, das einen Nationalfeiertag hat, der der Kultur gewidmet ist.
Slowenien, das 1991 seine Unabhängigkeit erklärte, hat zwar keine so überwältigende Geschichte wie größere europäische Nationen, doch ist diese trotz allem von großer Bedeutung. Für zahlreiche Kenner ist es sogar eine Überraschung, dass ein so kleines Volk ohne eigene Könige und berühmte Feldherren überhaupt entstehen, bestehen bleiben und den Weg in die Unabhängigkeit einschlagen konnte. Doch dies ist neben der Kultur und der gemeinsamen Sprache eine Folge der Zähigkeit und Entschlossenheit der slowenischen Bevölkerung, die schon seit Jahrhunderten in diesem grünen Flecken Europas lebt.
Bei dem Genuss von typischen slowenischen Gerichten kann einem klar werden, woher die Redensart „Liebe geht durch den Magen“ gekommen sein könnte. Die Gaumenfreuden slowenischer Küche, deren Geheimnisse aus alten Rezepten stammen, sind jetzt fast überall präsent. Die kulinarische Tradition lebt in Familiengasthäusern, den Buschenschänken besonderer Art (Osmica), den touristischen Bauernhöfen und in vielen Gasthöfen auf dem Lande fort.
Die Teilnehmer erlebten, dass es in Slowenien ein tolles Angebot an schmackhaften und vielfältigen Gerichten gibt, und die slowenischen Weine begeistern auch die anspruchsvollsten Kenner des edlen Tropfens.
Für den Weinanbau gibt es in Slowenien ideale Voraussetzungen. Weinkenner zählen einige slowenische Weinbaulagen aufgrund des Klimas, der Zusammensetzung des Bodens und der Lage zu den besten weltweit. Die hervorragenden natürlichen Bedingungen für die Weinherstellung werden ergänzt durch zahlreiche engagierte oft junge slowenische Winzer, die ihr Handwerk innovativ und bestens beherrschen und die früher sozialistisch geprägte Weinherstellung revolutioniert haben.
In Slowenien werden jährlich 80 bis 100 Millionen Liter Wein hergestellt, was nur einen geringfügigen Anteil der weltweiten Weinproduktion ausmacht. Doch slowenische Weine sind im globalen Maßstab hinsichtlich ihrer Qualität und dem Geschmack umso bedeutender und herausragender. Fast 70 % der slowenischen Weinsorten erfüllen die Kriterien für Qualitäts- und Spitzenweine, wozu sicherlich auch die nach der Unabhängigkeit sich hoch entwickelte Weinkultur und die hohen Anforderungen der Weinkonsumenten beitragen.
Slowenische Weine überzeugen mittlerweile problemlos jeden anspruchsvollen Weinkenner. Die Auswahl umfasst sowohl Weiß- als auch Rotweine, Weine mit mildem oder üppigem Aroma und mit kräftigem, vollem oder leichtem Geschmack. In Slowenien werden vorwiegend Weißweine hergestellt (ca. 70 %). Die Weine werden überwiegend trocken ausgebaut, doch auch halbtrockene Weine bis hin zu süßen Weinen sind vertreten sowie Schaum-, Perl- oder Likörweine.
Slowenien hat drei Weinbauregionen mit 14 Weingebieten, durch die z. T. malerische Weinstraßen führen. Die Weinbauregion Podravje (Land an der Drau) im östlichen Teil Sloweniens ist vor allem für ihre weißen Weinsorten bekannt. Am weitesten verbreitet ist der Welschriesling, doch auch der Chardonnay und Sauvignon sind hier beliebte Weinsorten. Das sind Weißweine die auch im Südosten des Landes, in der Weinbauregion Posavje (Land am Sava-Fluss), angebaut werden. In diesem Teil des Landes spielen aber auch Rotweine, z. B. der Blaufränkisch, eine wichtige Rolle. In der Weinbauregion Primorska (Küstengebiet) im Westen des Landes werden neben verschiedenen international bekannten Weinsorten auch einige lokale und autochthone Weinsorten angebaut. Unter anderem erwähnenswert sind der Zelen und die Pinela aus dem Weinbaugebiet Vipavatal. Eine Besonderheit ist auch der Teran aus dem Karster Weinbaugebiet.
Die Verkostung slowenischer Sortenweine war jedoch erst der Anfang unserer Entdeckungsreise, da es auch zahlreiche hervorragende Cuvée-Weine (z. B. den Cviček aus dem Weinbaugebiet Unterkrain) gibt.
Was in diesem Land von den Illyrern und Kelten eingeführt, von den Römern gefördert und seither von den Slawen und Slowenen gepflegt wurde, konnte gar nicht enttäuschen. Weinkeller in den slowenischen Weinregionen sind wahre Orte für das Probieren von hervorragenden autochthonen Weiß- und Rotweinen sowie von Weinen mit geschützter Ursprungsbezeichnung.

1. Tag, Dienstag, 4.10.2016

Früh am Morgen trafen sich 32 Teilnehmer, um mit dem Bus zum Flughafen Köln-Bonn zu fahren. Der Transfer zum Flughafen verlief trotz dichtem Verkehr problemlos. Auf dem Flughafen war aber Warten angesagt, denn aufgrund eines technischen Problems verschob sich unser Flug nach Klagenfurt mit Germanwings 4U284 (planmäßige Flugzeit: 10.35 Uhr bis 11.55) um mehr als 2 Stunden. Aufgrund der Verschiebung konnten wir unseren Zeitplan für den ersten Tag nicht mehr einhalten. Die am späten Nachmittag vorgesehene Führung und Weinverkostung in der „Alten Rebe“ wurde auf den nächsten Tag verschoben. Um ca. 14:45 Uhr erreichten wir Klagenfurt, wo wir nicht nur Simon, unseren Busfahrer für die gesamte Reise, sondern auch zwei weitere Teilnehmer, die mit dem Auto angereist waren, begrüßen konnten. Nach einem 2,5 stündigen Bustransfer erreichten wir unser Quartier für die nächsten drei Tage, das modern ausgestattete Hotel City Maribor.
Nachdem alle sich in ihren Zimmern eingerichtet und frisch gemacht hatten, trafen wir uns im Restaurantbereich zu Sekt und Fingerfood. Hermann begrüßte noch einmal alle Reiseteilnehmer und stellte unsere Reiseführerin für die gesamte Woche, Mateja Kregar, vor. Gegen 18 Uhr führte uns Blanka, eine örtliche Reiseführerin, durch den zentralen Teil des alten Stadtzentrums. Die steirische Metropole Maribor (früher Marburg an der Drau) ist mit 95.000 Einwohnern das zweitgrößte Zentrum Sloweniens und liegt am Fuß des grünen Pohorje-Gebirges, einem erschlossenen touristischen Gebiet. Die weiten Weinberge, die sich vom Stadtrand über die Hügel um Maribor erheben, sind von mehr als 50 Kilometer Weinstraßen durchzogen. Hier reihen sich Buschenschänken und touristische Bauernhöfe aneinander, die mit vorzüglichen heimischen Tropfen und kulinarischen Speisen die Reisenden anlocken.
Bei beginnender Dunkelheit lernten wir nicht nur die wichtigsten Sehenswürdigkeiten Maribors, mit dem architektonischen Reichtum der vergangenen Jahrhunderte, der sich an den Fassaden der Häuser abspiegelt, kennen, sondern konnten auch viele Einzelheiten zur Geschichte der Stadt sowie zur sozialen und politischen Entwicklung von Slowenien und Maribor erfahren. Maribor wurde zur Alpenstadt des Jahres 2000 gekürt und war 2012 Kulturhauptstadt Europas.
Gegen 19:30 Uhr kehrten wir im Fischrestaurant Novi Svet ein, wo wir ein mehrgängiges Fischmenü einschl. Hauswein zu uns nahmen.

2. Tag, Mittwoch, 05.10.2016

Nach dem Frühstück fuhren wir um 8:30 Uhr zur Weinbauschule Gut Meranovo in der Nähe von Limbuš, die wir gegen 9 Uhr erreichten.
Erzherzog Johann wählte die Umgebung von Pekre und Limbuš als Zentrum, wo er versuchsweise Rebsorten der Rheingegend anbauen wollte. Im Jahre 1822 kaufte er ein Gut, das jetzt unter dem Namen Meranovo bekannt ist. 1823 begann er mit der Anpflanzung neuer Rebsorten in Pekre. Die erste Weinlese im Jahre 1826, an der der Erzherzog persönlich teilnahm, erwies sich als sehr erfolgreich. Seither weilte er öfters hier. Die Weinberge und das Weingut erhielten ein so hohes Ansehen, dass auf dem Gut Meranovo im Jahre 1832 eine Weinbauschule gegründet wurde. Die Weinbauschule auf dem Weingut Meranovo gehört heute mit einer Fläche von 15 ha zur Fakultät Obst- und Weinbau der Universität für Landwirtschaft in Maribor. An dieser Fakultät studieren jährlich 15-20 Studenten das Fach Weinbau.
Bei herrlichem Wetter besichtigten wir das Weingut und die Versuchs- und Erhaltungsrebanlagen, in der durch Studenten gerade die Weinlese durchgeführt wurde. Anschließend konnten wir im Keller eine Reihe der dort produzierten Weine verkosten.
In guter Stimmung fuhren wir um 11 Uhr weiter nach Zgornja Kungota, wo wir gegen 12 Uhr das Weingut Doppler erreichten.
Das Weingut Doppler bewirtschaftet heute 9 Hektar Rebfläche. Es befindet sich in einer Höhe von 380 Metern über dem Meeresspiegel auf der Spitze eines Weinhügels mit einer traumhaften 360 Grad Rundumsicht zu den Šentilj-Hügeln auf der einen und ins Pesnica-Tal (Pößnitztal) auf der anderen Seite.
Die Inhaberin und sympathische Winzerin Mihaela Krsnik Kopše begrüßte uns in diesem Ambiente unter freiem Himmel bei strahlendem Sonnenschein mit ihrem Spitzensekt DIONA brut und Fingerfood. Mihaela erzählte uns, dass sie an dieser Stelle seit 2002 eine Weinbautradition fortführt, die bereits ihre Mutter Veronika Krsnik vom Großvater Ivan Doppler geerbt hat, der die Weinberge auf dem Hügel von Pesnica (Pößnitz) 1938 dem Benediktinerkloster Admont abgekauft hat. Das Kloster Admont hatte hier bereits seit 1815 Weinbau betrieben. Nach der Begrüßung führte uns Mihaela in das neu erbaute Gebäude, in dem sich in 5 Metern Tiefe einer der modernsten Weinkeller Europas befindet. Alle Teilnehmer waren nicht nur von der Architektur und der neusten Kellertechnik, sondern insbesondere auch von dem geschmackvollen Zusammenspiel aus Beton, Holz und Kunst, insbesondere im beeindruckenden Probierraum, begeistert.
Begleitet von einem kalten Buffet konnten wir uns im Rahmen einer Weinprobe von der Spitzenqualität der dort hergestellten Weine überzeugen. Besonders beeindruckt hat der in der Magnumflasche abgefüllte trockene gereifte Spitzenweißwein „360o“, ein Sauvignon aus alten Reben mit einer Ertragsbegrenzung auf 30 hl/ha und sorgfältig selektierten Trauben, deren Gärung in Holzfässern stattfindet und anschließend auf der Feinhefe noch 18 Monate im kleinen und großen Holzfass reifen. Bemerkenswert ist auch das Rundum-Flaschenetikett, das den beeindruckenden Standort des Weingutes widerspiegelt.
Unsere Reisegruppe war sich einig, dass der Besuch des Weingutes Doppler sicherlich einen der Höhepunkte unserer Reise darstellte.
Obwohl die meisten Teilnehmer gern noch länger geblieben wären, hieß es um ca. 14.30 Uhr Abschied nehmen, denn auf dem Programm stand ja noch die am Vortag verschobene Führung und Weinverkostung in der Alten Rebe in Maribor. Nach einer halbstündigen Rückfahrt erreichten wir wieder unser Hotel.
Um 16 Uhr spazierten wir mit unserer Reiseführerin Mateja zum Haus der Alten Rebe. Im zentralen Teil des alten Stadtzentrums am Lent, vor dem Haus der Alten Rebe, wächst auch heute noch die älteste edle Weinrebe der Welt. Die Sorte Schwarzsamtene bzw. Blauer Kölner ist durch das bestätigte Alter von mehr als 400 Jahren in das Guinnessbuch der Rekorde als die älteste Weinrebe weltweit eingetragen. Sie trägt auch heute noch Früchte. Die alte edle Weinrebe symbolisiert die reiche Weinkultur der Stadt Maribor, der Region Steiermark und des Landes Slowenien.
Nach der Führung durch das Haus der Alten Rebe und einer kleinen Weinverkostung konnten wir mit Mateja im Rahmen eines Stadtspazierganges mit anschließender Freizeit weitere Eindrücke von Maribor gewinnen.
Um 19 Uhr trafen wir uns zum Abendessen im Restaurant ROZMARIN in Maribor. Das Rozmarin ist nicht nur für seine exzellenten Speisen im Restaurantbereich bekannt, sondern beherbergt auch eine Vinothek sowie ein Steak- und Burger-Restaurant. Bei einem ausgezeichneten 4-Gang-Menüund ausgesuchten Weiß- und Rotweinen schlossen wir den Abend in gehobener Stimmung ab.

3. Tag, Donnerstag, 06.10.2016

Die Abfahrt ab Hotel war um 8:30 Uhr angesetzt. Gegen 9:15 Uhr erreichten wir Ptuj, die älteste Stadt Sloweniens, die wir im Rahmen eines Stadtspazierganges erkunden wollten.
Ptuj liegt in der slowenischen Untersteiermark zwischen den Hügeln von Slovenske gorice und von Haloze und den Ebenen Dravsko und Ptujsko polje. Ptuj kann auf eine lange, bis in die jüngere Steinzeit zurückreichende Geschichte zurückblicken. Diese spiegelt sich in ihrer reichen Hinterlassenschaft an Sehenswürdigkeiten in der Stadt wider. Eine Blütezeit hat die Stadt im Altertum unter Rom erlebt. So geht z.B. der Name auf die Ära des Kaisers Trajan zurück, der der Siedlung Stadtrechte und den Namen Colonia Ulpia Traiana Poetovio verlieh. Im Jahre 69 wurde Kaiser Vespasian in Ptuj gewählt und die Jahreszahl 69 gilt als erste schriftliche Erwähnung der Stadt. Das römische Poetovio entwickelte sich zu einem bedeutenden militärischen Handels-, Zoll- und Verwaltungszentrum. 40.000 Einwohner lebten damals im Bereich von Ptuj, eine Zahl, die später nie mehr erreicht wurde. Die Stadt wurde von den Hunnen niedergebrannt und später von Awaren und Slawen erobert. Sie hat sich immer wieder erholt. Die erste Satzung aus dem Jahre 1376 belegt die Rechtsordnung und auch die wirtschaftliche Stärke der Stadt, die jedoch durch Türkeneinfälle, große Brände, Überschwemmungen und Seuchen stark gebeutelt wurde. Ptuj, als wichtiges Wirtschaftszentrum des unteren Draugebietes, lebt heute als Marktstadt, als Ziel von Ausflügen in die intakte Natur, als Stadt mit einem vielfältigen kulinarischen Angebot sowie als Stadt über Weinkellern und am Thermalwasser.
Unser erstes Ziel war das mächtige, über der Stadt thronende Schloss, von dem wir einen wunderbaren Ausblick weit über das Land genießen konnten.
Beim Betreten des Schlosshofes erlebten wir eine Überraschung. Die Vorbereitungen für das um 10 Uhr beginnende Fest der Weinlese, der Trgatev, waren in vollem Gange. Nicht nur die geladenen Gäste, sondern auch wir wurden mit Wein, selbst gemachtem Kuchen und Brot bewirtet. Ein Highlight der Veranstaltung war die Ankunft der Weinköniginnen aus den verschiedenen slowenischen Weinregionen, sowie die Vertreter der örtlichen Weinbruderschaft und des internationalen slowenischen Weinordens. Nach den Darbietungen einer Akkordeon-Gruppe und Reden des Bürgermeisters, der slowenischen Weinkönigin sowie der Vertreter der Weinbruderschaft und des Weinordens sammelten sich die Teilnehmer an der im Innenhof des Schlosses befindlichen „Alte Rebe“, um dort symbolisch durch die Lese der Traubenbündel den Beginn der örtlichen Weinlese zu begehen. Hermann überbrachte den Vertretern der Weinbruderschaft und des Weinorden die Grüße der Weinfreunde vom Hellweg. Im Anschluss an diesem Festakt brach die Festgemeinde zur traditionellen Umrundung des Stadtkernes auf, um bestückt mit verschieden Herbstgaben, so auf symbolische Weise dem Herbst ihren Tribut zu zollen. Die Einladung zur Teilnahme an das anschließende Fest mussten wir leider ablehnen, denn unser Reiseprogramm war schon so aus dem Zeitrahmen gefallen, dass wir den Stadtspaziergang wesentlich abkürzen mussten.
Gegen 11:15 Uhr erfolgte die Weiterfahrt nach Jeruzalem.
Jeruzalem, Perle von Prlekija – ist der Stolz von Slowenien. In einer Höhenlage von 343 Metern liegen die verträumten grünen und endlosen Weinhügel, die Weine wie Jeruzalemcan, Riesling und andere Sorten Weißweine hervorbringen. Die Begründer und späteren Besitzer von Jeruzalem waren Kreuzritter im 13. Jahrhundert, die wegen der Schönheit dort sesshaft geworden sind und dem Ort den Namen in Anlehnung an Jerusalem in Israel gegeben hatten. Die Naturschönheit dort, geschmückt durch die Frühbarockkirche der schmerzhaften Mutter Gottes (aus dem Jahre 1652), begeistert auch immer wieder Wallfahrer. Hier herrscht ein echtes “Meer” der bildhübschen, gelbgrünen Stille. Ein Aufwallen ist nur im Herbst zu spüren und zu hören, wenn aus dem gelbgrünen Rebenmeer der Weinberge die Klappern ertönen, was selbst wieder eine eigenartige Romantik verschafft.
Die spektakuläre Busfahrt durch engste Weinbergstraßen meisterte unser Busfahrer Simon mit Ruhe und Sicherheit. Gegen 12.15 Uhr erreichten wir Jeruzalem. Nach einem Stopp am Ortsrand, bei dem wir die traumhaften Weinlandschaften genießen konnten und nach der Besichtigung der Frühbarockkirche mit dem berühmten Bild der „Traurigen Mutter Gottes“ erwartete uns im Restaurant Brenholc, von dem wir ebenfalls eine traumhafte Aussicht hatten, ein mehrgängiges Mittagessen und anschließend eine Weinverkostung der selbst hergestellten Weine. Geschafft von dem reichhaltigen Essen und den Weinen fuhren wir gegen 16.00 Uhr nach Jarenina weiter, wo wir gegen 17 Uhr das renommierte Weingut Dveri Pax, einen der führenden slowenischen Weinerzeuger, erreichten.
Umweltbewusste Methoden der Weinbereitung und schonende Behandlung der ausschließlich von Hand gelesenen Trauben gehören zum Grundsatz dieses Weingutes. Das Ergebnis aus Erfahrungswerten einer jahrhundertelangen Tradition, gepaart mit modernster Technologie, kann sich sehen lassen: wunderbar harmonische Weine, die sich durch Frische, sanften, fruchtigen Geschmack und höchste Qualität jeder einzelnen Sorte auszeichnen.
Dveri Pax-Weine werden auf dem ehemaligen Jahringhof produziert, wo sich auch der Firmensitz befindet. Der Umbau eines aus dem 19. Jahrhundert stammenden Nebengebäudes war im Mai 2007 abgeschlossen. Eine Kastanienallee verbindet den modernen Keller mit dem Gutshaus Jarenina. Dieses historisch als „Schloss“ bezeichnete Gebäude beherbergt einen behutsam restaurierten Klosterweinkeller, dessen geschichtsträchtige Gewölbe heute als stimmungsvoller Rahmen für die Weinverkostungen dienen. Die Tradition der benediktinischen Weinerzeugung in diesem Keller, der zugleich den ältesten Bauteil des Komplexes bildet, reicht bis ins Jahr 1139 zurück. Der überirdische Teil des Schlosses, an dessen Fassade ein alter Weinstock emporwächst, wurde im Laufe seiner Geschichte mehrfach erweitert und umgebaut.
Begrüßt wurden wir von der netten und kompetenten örtlichen Verkaufsleiterin Veronika Vrbančič, die uns anschließend mit viel Sachkunde aber auch viel Spaß durch eine hervorragende Verkostung der dort erzeugten Prädikatsweine führte.
Am frühen Abend fuhren wir schließlich zurück nach Maribor. Einige Teilnehmer nutzten nach der Ankunft die Gelegenheit, um in einem der vielen Lokale in Maribor einzukehren.

4. Tag, Freitag, 07.10.2016

Heute hieß es Abschied von Maribor zu nehmen. Nach dem Frühstück und Auschecken im Hotel erfolgte um 9 Uhr die Abfahrt ab Hotel.
Unser erstes Ziel des heutigen Tages war der Ort Bizeljsko in der Weinbauregion Posavje, im südöstlichen Teil von Slowenien in der Nähe der slowenischen Grenze. Hier erreichten wir nach einer ca. 1,5-stündiger Busfahrt das Weingut Hofgut Najger. Unter den Weingütern von Bizeljsko versteckt sich eine sandige Welt – die sogenannten „Repnice“, das sind Höhlen, die vor ungefähr 200 Jahren ausgegraben wurden und als Lagerplätze für Lebensmittel, gelegentlich aber auch zum Wohnen dienten. Wegen ihrer hohen Luftfeuchtigkeit und konstanten Temperatur zwischen 8 und 12°C lagerten die Bauern hier ihre Ernte, u.a. auch die Rübe (slow.repa), wovon sich der Name „Repnica“ abgeleitet. Die Höhlen sind im Kiessand eingegraben, der vor Millionen Jahren vom Pannonischen Meer abgelagert wurde. Es gibt insgesamt 150 solcher Höhlen, davon werden ungefähr 30 regelmäßig vor allem zur Reifung und zur Weinlagerung benutzt. Eine dieser Höhlen konnten wir auf dem Hofgut Najger besichtigen. Interessant waren die schönen Naturdeckenfresken, mit etwas Phantasie konnten wir eine große Vielfalt an Zeichnungen entdecken. Im zweiten Teil der “Repnicas” befanden sich offene Lagerstellen für Wein, die aus den Lehmwänden ausgekratzt waren. In dieser außergewöhnlichen Atmosphäre fand auch unsere Verkostung der weißen und roten Weine des Hofguts -einfache Landweine- statt, die wir zusammen mit Käse und Brot genossen haben.
Um ca. 12 Uhr fuhren wir weiter in westlicher Richtung. Nach ca. 100 km erreichten wir den Bauernhof Grofija in der Nähe des Klosters Stična. Der Bauernhof mit allen seinen Gebäuden und die nähere Umgebung befinden sich unter Denkmalschutz, da er sich auf einer historischen Grabungsstätte mit dem Namen Zwinger befindet. Dies ist eine der wichtigsten archäologischen Grabungsstätten in Europa. In der Nähe vom Bauernhof wurden bereits vor mehr als 300 Jahren die ersten Exemplare von Grottenolmen gefunden, einen Lurchart die die Höhlen bewohnt und höchst selten ist.
Der wunderschön gelegene und gepflegte Bauernhof hat, vor allem durch die liebevollen Dekorationen, sofort neugierige Begeisterung hervorgerufen. Damjana, die Inhaberin, führte uns zur Begrüßung in ein altes Stallgebäude, in dem heute Produkte des Hofes verkauft werden. Hier wurden wir zu einer Schnapsprobe empfangen, zu der Baguettescheiben mit verschiedenen Brotaufstrichen gereicht wurden. Anschließend ging es in das Haupthaus, wo uns in der gemütlichen Bauernstube ein reichhaltiges mehrgängiges Mittagessen erwartete. Neben Mineralwasser und hauseigenem Apfelsaft konnten wir zum Essen als Hauswein einen Cviček genießen, ein typischer trockener und leichter slowenischer Rotwein, der eine blasse Farbe ähnlich wie ein Trollinger besitzt. Um ca. 15:45 Uhr hieß es Abschied zu nehmen. Vorher hatten wir aber noch Gelegenheit, einige weitere Teile des Bauernhofes, darunter auch ein Museum, in dem alte Wagenräder, Werkzeuge und Zaumzeug liebevoll gesammelt wurden, zu besichtigen und einen Verdauungs-Wodka von Gerhard Balster zu uns zu nehmen.
Nach einer kurzen Busfahrt erreichten wir das Kloster Stična, wo wir im Klosterhof von Lydia, die uns mit viel Sachverstand durch das Kloster führte, begrüßt wurden. Beindruckt haben uns nicht nur die wunderschönen Kreuzgänge, das Refektorium aus dem 17. Jahrhundert und die Klosterkirche, sondern auch das in der alten Prälatur beherbergte Slowenische Religionsmuseum. Zu sehen waren u. a. die Klostersammlung, eine Sammlung sakraler Kunst und die ständige Ausstellung der Geschichte des Christentums in Slowenien. Leider reichte die Zeit bei weitem nicht aus um auch annähernd die gesamte Ausstellung zu besichtigen, denn wir wollten ja noch das Ziel unseres Tages, Ljubljana, erreichen.
Um ca. 16:45 Uhr fuhren wir weiter zu unserem Hotel für die nächsten Tage, das City Hotel Ljubljana im Zentrum der Stadt, das wir nach einer ca. 1 stündigen Busfahrt erreichten.
Nach dem Zimmerbezug trafen wir uns um 19 Uhr in der Lobby des Hotels zu einem ersten Stadtrundgang durch Ljubljana. Alle Teilnehmer waren von der malerischen und gleichzeitig lebhaften ungezwungenen Stadt, die bei Dunkelheit einen besonderen Reiz ausübt, positiv überrascht. Unser Stadtrundgang endete um 20.00 Uhr im Restaurant Šestica, das älteste Gasthaus in Ljubljana, in dem uns die Kellner in Volkstrachten das mehrgängige Menü und den roten und weißen Hauswein servierten.
In guter Stimmung spazierten die meisten Teilnehmer gegen 22:30 Uhr zurück zu unserem Hotel. Einige, die noch nicht ins Bett gehen wollten, nutzten das laue Wetter, um noch mehr vom slowenischen Nachtleben kennen zu lernen oder noch einen Absacker an der Hotelbar zu nehmen.

5. Tag, Samstag, 08.10.2016

Nach dem Frühstücksbuffet starteten wir um 9.00 Uhr mit unserem Bus. Wegen der sehr guten Anbindung über das Autobahnnetz von Slowenien ist Ljubljana eine gute Wahl zur Erkundung der westlichen Teile von Slowenien. Unser Ziel an diesem Morgen war der Ort Goče im Vipavatal, den wir nach ca. 1,5-Stunden Fahrt erreichten.
Das dicht bebaute Dorf auf dem Aussichtshügelrücken zwischen dem Branica-Tal und dem VipavaTal ist ein slowenisches Kulturdenkmal. Der Ort Goče wurde im 14. Jahrhundert erstmals erwähnt. Die Häuser sind aus dicken Steinwänden mit kleinen Fensteröffnungen gebaut. Vom nahe liegenden Berg Obelunec mit der Kirche Maria Schnee sieht man, dass die Gebäude an zwei Dorfstraßen gereiht sind, die sich in der Dorfmitte kreuzen. Im Ort steht auf einer Anhöhe die bekannte St. Andreaskirche aus dem 17. Jahrhundert. Am Weg, der die Kirche mit dem Friedhof verbindet, stehen vier Steinaltäre. In den Altarnischen sind Reliefe mit Szenen des Kreuzweges Christi. Auf dem Dorffriedhof gibt es einen sehr schönen Eingang und die Kapelle zum Heiligen Grab. Die Erkennungsmerkmale des Dorfes, die auch mit der Entwicklung der Ortschaft verbunden sind, sind die Weinreben, der Wein und die Weinkeller. Die Ortschaft Goče liegt an der Vipava-Weinstraße.
In Goče wurden wir von Davorin Mesesnel begrüßt, mit dem wir zunächst eine sehr informative Ortsführung durch die engen Gassen des Dorfes unternahmen. Die Führung endete in dem versteckten und liebevoll restaurierten Hof Cejkotova Domacija, ein Geheimtipp. Alte Fotos zeigten, mit wieviel Mühe und Kleinarbeit aus dem verfallenen Gebäude dieses Kleinod entstanden ist. Bemerkenswert war die Besichtigung seines alten Weinkellers, in dem uns Davorin eine Fassprobe seiner ausgezeichneten in Barrique-Fässern lagernden Weine servierte. Anschließend konnten wir in dem restaurierten Gebäude ein köstliches mehrgängiges kalt-warmes Essen genießen. Alle Zutaten waren aus lokaler Produktion frisch in der Küche hergestellt und sehr gut gewürzt. Dazu gab es passend verschiedene seiner hervorragenden Weine. Davorin und die gesamte Familie waren wirklich perfekte Gastgeber. Hierzu trug nicht nur die gemütliche Atmosphäre, sondern vor allem die in freundliche Art und die vielen Erklärungen zu den Gerichten und den Weinen bei. Wir fühlten uns beim Abschied wie bei alten guten Freunden- es war ein weiterer Höhepunkt unserer Reise.
Um ca. 14 Uhr fuhren wir weiter nach Dobrovo in die kleine, aber feine Weinregion Brda. Das Wahrzeichen von Dobrovo ist das Schlossgebäude im Renaissancestil, das im 17. Jahrhundert anstelle eines alten verfallenen Schlosses errichtet wurde und heute als das schönste Schloss in der Region von Goriška gilt. In Gonjače legten wir, unterhalb des 23 Meter hohen Aussichtsturmes, von dem man eine einzigartige Aussicht auf das mittelalterliche Šmartno und den lieblichen Hügel der Goriška Brda genießen kann, eine Kaffeepause ein.
Nach einer kurzen Weiterfahrt erreichten wir gegen 16 Uhr unser nächstes Ziel, das Weingut Ščurek im Ortsteil Medana von Dobrovo. Stojan Ščurek gehört zu den Pionieren des slowenischen Weinbaus nach der Selbstständigkeit von Slowenien. Die Familie (Vater und 5 Söhne) bewirtschaften heute Weinberge mit 17 ha Rebfläche. Diese liegen im äußersten Westen von Slowenien direkt an der Grenze zu Italien (Friaul) und stellen Top-Lagen dar. Angebaut werden die Rebsorten Rebula, Sauvignon, Weiß- und Grauburgunder, Chardonnay, Pikolit, Blauburgunder, Cabernet und Merlot. Im großen Holzfass- und Barriquekeller reifen die besten Weiß- und Rotweine, darunter die Cuvées Stara brajda, UP, Kontra und in Akazienfässer der Pikolit.
Bei einer Führung durch den Weinkeller, konnten wir auch die von Künstlern aus verschiedenen Nationen bemalten Barriquefässer bewundern, die im Rahmen der Kunst-Botschaft-Projekte erstellt wurden. Solche Projekte wurden zum Teil auch durch die deutsche Botschaft in Ljubljana gefördert. Bei der anschließenden Weinverkostung konnten wir die ausgezeichnete Qualität der Weine kennenlernen. Um 18 Uhr fuhren wir zurück zu unserem Hotel in Ljubljana, das wir um 19:45 Uhr erreichten. Der Abend stand zur freien Verfügung und wer noch Hunger oder Durst hatte konnte diese in einem der vielen Lokale stillen.

6. Tag, Sonntag, 09.10.2016

Diesmal hieß es noch früher als sonst aufzustehen, denn die Abfahrt war schon auf 8 Uhr angesetzt. Nach ca. 80-minütiger Fahrt erreichten wir den für seine Pferdezucht berühmten Ort Lipica.
Das Gestüt Lipica ist eines der ältesten Gestüte der Welt und Geburtsort der Lipizzaner. Die über 400 Jahre währende Tradition der Zucht dieser weißen Pferde wird inmitten der einzigartigen Karstlandschaft fortgesetzt und stellte eines der schönsten Natur- und Kulturdenkmäler Sloweniens dar. Gegen 10 Uhr wurden die Stutenherden mit ihren Fohlen aus den Stallungen in die weiten Weiden getrieben, ein eindrucksvolles Ereignis. Anschließend konnten wir in einer einstündigen Führung durch die Gebäude und Stallungen viele Einzelheiten über die Lippizzanerzucht und der Geschichte des Gestüts erfahren. Zum Schluss blieb noch Gelegenheit, das Lipizzanermuseum „Lipikum“ zu besichtigen.
Das Gestüt Lipica ist eines der ältesten Gestüte der Welt und Geburtsort der Lipizzaner. Die über 400 Jahre währende Tradition der Zucht dieser weißen Pferde wird inmitten der einzigartigen Karstlandschaft fortgesetzt und stellte eines der schönsten Natur- und Kulturdenkmäler Sloweniens dar. Gegen 10.00 Uhr wurden die Stutenherden mit ihren Fohlen aus den Stallungen in die weiten Weiden getrieben, ein eindrucksvolles Ereignis. Anschließend konnten wir in einer 1-stündigen Führung durch die Gebäude und Stallungen viele Einzelheiten über die Lippizzanerzucht und der Geschichte des Gestüts erfahren. Zum Schluss blieb noch Gelegenheit, das Lipizzanermuseum „Lipikum“ zu besichtigen.
Begrüßt wurden wir von der Vertriebsleiterin Mirjana Cupin. Zunächst stand eine Führung durch die Weinkeller auf dem Programm, in denen sich riesige Stahltanks aber auch eine Vielzahl von Holz und Barrique-Fässern befinden. Im Anschluss an die Betriebsführung gab es eine interessante und sachkundige Weinverkostung mit kleinem Imbiss.
Gut gestärkt und in bester Stimmung verließen wir gegen 14:15 Uhr das Weingut um nach einer halbstündigen Fahrt das romantische Städtchen PIRAN (17.000 Einwohner) an der slowenischen Adria zu erreichen.
Mit seiner einzigartigen Atmosphäre, seiner Stille und seinem seit Jahrhunderten unveränderten Charme, gilt Piran als eine der schönsten Küstenstädte Sloweniens. Piran war Teil des venezianischen Imperiums vom späten 13. bis zum Ende des 18. Jahrhunderts, was sich in der Architektur der Stadt deutlich zeigt. Die Altstadt mit ihren engen Gassen erstreckt sich auf einer etwa einen Kilometer langen, spitz zulaufenden und ins Mittelmeer ragenden Landzunge in ostwestlicher Richtung. Zur Landseite hin wird sie durch eine teilweise erhaltene historische Verteidigungsanlage mit Wehrgängen und -türmen abgegrenzt. An der westlichen Spitze der Landzunge befindet sich die burgartig wirkende Kirche Sv. Klementa (St. Clementa), die als Wahrzeichen der Stadt gilt. Die südliche Strandpromenade, vom kleinen Hafen bis zur Spitze der Landzunge, ist gesäumt von zahlreichen Restaurants. Zentrum des städtischen Lebens ist der 1894 entstandene und inzwischen restaurierte Tartinijev trg, die Piazza Tartini oder der Tartiniplatz. Zentral auf dem Platz steht als überlebensgroße Bronzestatue das Denkmal des 1692 in Piran geborenen Komponisten und Violinisten Giuseppe Tartini. Zum Ensemble des Platzes gehört das klassizistische Rathaus an der Nordseite und rechts davon ein rotes gotisches Patrizierhaus. Das Benečanka (Venezianerhaus) wurde von einem reichen aus Venedig stammenden und dort verheirateten Kaufmann für seine in Piran lebende Geliebte gebaut. Die Hausecke gibt das Antlitz der Geliebten wieder. Die zum Tartiniplatz gerichtete Fassade enthält ein Relief mit der italienischen Aufschrift „lassa pur dir“ (lass sie reden).
Nach einem Stadtspaziergang mit Freizeit stiegen wir gegen 16:30 Uhr wieder in den Bus um nach Ljubljana zurückzufahren.
Um 19:00 Uhr spazierten wir von unserem Hotel zum Restaurant Sokol, das im Herzen des historischen Zentrums von Ljubljana in der unmittelbaren Nähe des Rathauses liegt. Das Gostilna Sokol (Gasthaus zum Falken) befindet sich in einem alten Bürgerhaus. Das Ambiente ist im Stil eines alten bäuerlichen Gasthauses konzipiert und mit Kunstgemälden aus dem 19. Jahrhundert abgerundet. Die Gäste werden von Kellnern in Volkstracht mit traditionellen Speisen, slowenischen Weinen oder hausgemachtem slowenischen Bier bewirtet. Auch wir haben ein typisches slowenisches Menü gewählt und selbstverständlich dazu passende Weiß- und Rotweine ausgesucht und konnten so den Abend in einer ausgelassenen Stimmung ausklingen zu lassen.

7. Tag, Montag, 10.10.2016

Heute widmeten wir uns ganz der Hauptstadt Sloweniens Ljubljana (früher Laibach), eine Stadt mit mediterraner Ungezwungenheit, voller malerischer und behaglicher Ecken und mit vielen Überraschungen.
Ljubljana hat rund 280.000 Einwohner und ist das politische, wirtschaftliche und kulturelle Zentrum Sloweniens. Ljubljana ist Sitz des gleichnamigen römisch-katholischen Erzbistums und seit 1919 Universitätsstadt. Ljubljana gilt als noch unentdecktes Juwel Europas und wird wegen seiner schönen Architektur oft mit Prag verglichen.
Um 9:30 Uhr begann, leider bei strömenden Regen, unsere Stadtführung mit Mateja. Bei unserem Rundgang durch die malerischen Gassen der Altstadt mit den vielen kleinen Geschäften und der Besichtigung des Doms und des Rathauses erfuhren wir viele Einzelheiten zur Geschichte der Stadt aber auch zu den historischen und architektonischen Besonderheiten.
Ab 11 Uhr lernten wir bei einer Bootsfahrt auf dem Fluss Ljubljanica die Stadt aus einer ganz anderen Perspektive kennen. Leider setzte uns auch hier das schlechte Wetter etwas zu, denn aufgrund der Kälte und des Regens konnten wir nur zusammengekauert und frierend unter Wolldecken den Ausführungen von Mateja folgen. Nach ca.45 Minuten endete unsere Bootsfahrt in der Nähe des Marktes. Von dort führte uns der Weg zur Standseilbahn die uns zur Burg von Ljubljana brachte.
Die Burg von Ljubljana, die Hauptsehenswürdigkeit Ljubljanas, ist eine mächtige mittelalterliche Festung auf dem Hügel über der Stadtmitte und gleichzeitig Symbol der slowenischen Hauptstadt. Vom Aussichtsturm und von der Burgmauer bieten sich die schönsten Ausblicke auf die Stadt. In den Burgräumen konnten wir die Museumsausstellung, das Puppentheatermuseum sowie mehrere historische Räume, unter anderem die St.-Georgskapelle und das ehemalige Zuchthaus, besichtigen.
Auf der Burg endete unsere Stadtführung und es bestand Freizeit, in der jeder sich auf der Burg oder unten in der Altstadt in einem der vielen Lokale, Cafés oder Weinstuben aufwärmen bzw. einen kleinen Imbiss einnehmen konnte.
Am Abend um 18:45 Uhr führte uns der Weg von unserem Hotel zum Restaurant Most, das in Restaurantführern wegen seiner frischen Zutaten in sorgsam zusammengestellte Kreationen besonders gelobt wird.
Bei einem Begrüßungssekt, einem Sparkling Brut Bjana von der Goriška Brda und vielen Rückblicken und Dankesworten wurden uns bei dem herausragenden 4-gängigen Abendmenü perfekt passende Weine serviert. Ein Höhepunkt war sicherlich ein Sladki Muškat Brić von Slovenska Istra, der mit dem Dessert einem Haselnuss-Soufflé mit Vanille-Eis-Creme aufs Beste harmonierte.

8. Tag, Dienstag, 11.10.2016

Nach Frühstücksbüffet und Ausschecken stand für die Gruppe der Bustransfer zum Flughafen nach Klagenfurt an. Dort verabschiedeten wir uns mit einem herzlichen Applaus von Simon, unserem Busfahrer, der uns mit seiner ruhigen und besonnenen Fahrweise immer ein Gefühl von Sicherheit gegeben hat. Der Rückflug nach Köln/Bonn und der Bustransfer nach Strickherdicke und Unna verliefen planmäßig.

Hermann Bley