18.-20.9.2001 Weinreise an die Mosel
Die Reise führte uns nach Bernkastel-Kues zur Riesling-Versteigerung des „Bernkasteler Rings“.
Die Vorbereitung der Reise und die Reiseleitung lag in den Händen unseres Mitglieds Detlef Krischek.
Horst Mannhoff schrieb folgenden Bericht:
Weinreise anlässlich einer Weinversteigerung in Bernkastel-Kues an der Mosel vom 18.-20.9.2001.
Wir, insgesamt 10 Weinfreunde, trafen uns zwischen 11-11,30 Uhr auf dem Parkplatz der Mosellandhalle in Bernkastel-Kues, wo wir uns zur Begrüßung bei Riesling und Käse viel zu erzählen hatten.
Bevor um 13 Uhr die Rieslingversteigerung begann, mussten wir noch schnell beim Winzer Martin Prüm in Brauneberg Quartier für die folgenden 2 Nächte machen.
Die Versteigerung wurde von dem Bernkasteler Ring durchgeführt, das ist eine Vereinigung von Winzern des Mosel-Saar-Ruwer Gebietes. Zuerst marschierten die 22 Winzer auf, die später insgesamt 48 Weine vorstellen sollten. Das Ganze fand auf einer kleinen Bühne statt. Alle 48 Versteigerungsweine wurden mehrfach in strengen und verdeckten Internen Vorproben aus 420 Weinen ausgewählt. Zusätzlich wurden sie im Rahmen der Tax-Probe mit den Kommissionären einer weiteren kritischen Bewertung unterzogen. Die 11 Kommissionäre , die allein nur die Weine ersteigern können, saßen an den Tischen unmittelbar an der Bühne, wo die Versteigerung stattfand. Der Auktionator auf der Bühne hatte bei jedem zu versteigernden Wein den dazugehörigen Winzer neben sich, und vor dem Zuschlag holte er sich durch Augenkontakt sein Einverständnis zu dem erzielten Preis. Erst wenn dieser nickte, wurde der Zuschlag gegeben. Es handelte sich hauptsächlich um süße und edelsüße Weine. Wir konnten alle angebotenen Weine mit verkosten und staunten über die erzielten Preise: DM 100,-, 200,-, 500,-, 1000,- und mehr waren keine Seltenheit. Die teuerste Flasche, eine 1998er Zeltinger Sonnenuhr, Riesling-Trockenbeerenauslese brachte für den Winzer Markus Molitor aus Bernkastel-Wehlen sogar 2500,-DM ein. Unser Weinfreund Detlef Krischek ersteigerte sich einige Weine in der normalen Preisklasse zu einem guten Preis seiner Vorstellung. Am Ende der Veranstaltung um 17 Uhr waren wir sehr beeindruckt und nach 48 Schlückchen der edelsten Weine auch sehr fröhlich.
Am frühen Abend blieb uns noch Zeit für einen erholsamen Spaziergang in Brauneberg, direkt vor unserer Haustür, entlang der Mosel.
Der nächste Tag stand wieder ganz im Zeichen des Weines. Die Stadtführung am Morgen durch das wunderschöne Städtchen Bernkastel war für uns alle sehr unterhaltsam und lehrreich. Unser Stadtführer, ein Mitglied der Weinbruderschaft des Moselgebietes, zeigte uns nicht nur die Sehenswürdigkeiten der Stadt, er schilderte auch anschaulich die wechselvolle Geschichte der Mosel, insbesonders seiner Heimatstadt: Über die schlimmsten Hochwasserstände und die wiederholte Besetzung durch die Franzosen bei der dieses Gebiet sehr gelitten hat. Außerdem hatte er, ein Jäger, sein Jagdhorn dabei, und blies darauf mitten in der Stadt zweimal Signale aus der Jagd: Eines davon hieß: „Sau tot“.
Vor dem Mittagessen in einem Restaurant direkt an der Mosel stieß der Vorsitzende der Weinbruderschaft Mosel zu uns und erzählte u.a., dass sie 300 Mitglieder hätten, und dass Frauen nicht zugelassen sind.
Die Weinprobe am Nachmittag beim Weingut Richter in Mühlheim war von besonderer Qualität, weil der 84 jährige Senior des Hauses seine vortrefflichen Rieslingweine in launiger Art vorstellte und nebenbei seine interessante Lebensgeschichte und die des Weingutes erzählte.
Am Abend ließ es sich unser Gastgeber, der Winzer Martin Prüm nicht nehmen, die Weine seines kleinen Betriebes vorzustellen. In fröhlicher Runde mit einer kräftigen Brotzeit beendeten wir den schönen Tag.
Wir waren uns alle einig; es war ein erlebnisreicher und vor allem lehrreicher Ausflug an die Mosel.